PARADIES

Selten glücken Konzeptalben so gut wie „Paradies“. Der multiperspektivische Zugang überzeugt. Horn führt ihre Gäste an der langen Leine. Und erzielt maximale Effekte.

(Die Presse, 23.4.2024)



PARADIES ist ein Musikalbum mit und von Sigrid Horn und Felipe Scolfaro Crema zum 45-jährigen Jubiläum der Volksabstimmung über das AKW Zwentendorf.
Zu Gast sind: Mwita Mataro, Julia Lacherstorfer, SarahBernhardt, Ina Regen, Yasmo, Anna Mabo und Ernst Molden.

Sigrid Horn wirkt bei Liedern mit, bei drei Solo-Nummern wird sie von Sarah Metzler und Bernhard Scheiblauer begleitet und kehrt so zu ihrer alt bewährten Trio-Besetzung zurück.

Wie der zentrale Ort des Albums selbst, sind die Lieder auf Paradies ein Konglomerat aus Erinnerungen, Hoffnungen, Ängsten und allerlei kuriosen Geschichten:


Manche Songs versuchen die Köpfe aus dem Sand zu ziehen, um vor drohendem Unheil zu warnen und den Blick auf unsere Verantwortung und die Umwelt zu richten. (WOSSA, Ina Regen; LUFT, SarahBernhardt) Andere handeln von den Jahren des öden Limbos, in denen das Kraftwerk in Schuss gehalten wurde, aber keine Inbetriebnahme möglich war (INSTANDHALTUNGSPHASE, Anna Mabo). Wo zuerst noch 200 hoffnungsvolle Techniker Kabel in Plastik einwickelten und Protokolle führten, drehte später nur noch der legendäre HAUSMASDA (Ernst Molden) mit seinem Hund die Runden. OHNE MI (Yasmo) ist den Frauen gewidmet, die jeden Tag hunderte Wurstsemmeln in der örtlichen Fleischerei produzierten, aber auch jenen, die gegen den Probebetrieb des AKWs in den Hungerstreik gingen. IN DEINE AUGEN (Mwita Mataro) handelt von Familien, Beziehungen & Freundschaften, die an ideologischen Fragen zerbrachen. Die Lieder führen uns aus der Vergangenheit in die Gegenwart. Das mahndende Schlusswort hat Julia Lacherstorfer mit MORGEN.


Das Album wurde am 22.4. im Konzerthaus Wien präsentiert.


Eine Leistung, die das Publikum an dem emotionsgeladenen Konzertabend mit energischem Applaus und standing Ovations quittierte.

(Ö1 Kulturjournal, 23.4.2024)


Sigrid Horn hat das Album zum Anlass genommen, auf drängende Fragen zum Klimawandel aufmerksam zu machen und den Finger in die Wunde zu legen.
(Astrid Schwarz, Ö1 Spielräume 8.1.2024)


Ich habe mich in diesem Album verloren, wie in einem Roman, der einen tief berührt, mal zum Lachen, mal zum Weinen bewegt.
(Viktória Kery-Erdélyi, Funk Tank Magazin, 1.12.2023)



Der gute Ton zur historischen Entscheidung. (Kurier NÖ, 4.11.2023)